Nach drei Wochen Aufenthalt in Scure
sind wir, Manu, Maddy und ich, am 28.8. endlich in Monteagudo,
unserem Einsatzort und Wohnort für das nächste Jahr, angekommen.
Nach einer doch sehr angenehmen achtstündigen Busfahrt sind wir um 3
Uhr morgens vom Busterminal von unserer einen Mentorin Doctora Hilsen
abgeholt worden und zu unserer Wohnung gebracht worden. Nach ein paar
kleinen Schlüsselproblemen konnten wie uns dann auch endlich in ein
richtiges Bett schmeißen und noch ein paar Stunden schlafen. Mittags
hat uns Hilsen dann erneut abgeholt und ist mit uns erst essen und
dann einkaufen gegangen. Wir haben uns echt von vorne bis hinten mit
allem eingedeckt, was man so in einer Wohnung mit drei Leuten fürs
Erste braucht, doch es fehlen immer noch dies und das, wie zum
Beispiel ein Spiegel.
Die Wohnung ist echt schön und wir
haben viel Platz. Vor allem die Küche ist groß, und daher sehr gut
als Aufenthaltsraum für alle geeignet. Wir haben einen Herd, einen
Backofen, einen Kühlschrank und eine Spüle mit großer Anrichte und
viel Stauraum! Also alles, was man zum selbst versorgen braucht. Die
Betten sind auch groß und echt gemütlich. Manu bastelt uns hier
gerne etwas aus Holz, wenn Kleinigkeiten fehlen, wie unseren neuen
Griff aus Holz für den Topfdeckel. Genial und echter Luxus ist, dass
wir eine gute und warme Dusche haben! Generell ist unser Haus sehr
modern, da wir erst die dritte Gruppe von Freiwilligen sind, die hier
wohnen und jeder Jahrgang erweitert das Inventar der Wohnung um ein
paar Dinge.
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Unsere Küche |
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Maddys und mein Zimmer |
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Unser Haus vom Innenhof aus gesehen |
Unsere ersten Mahlzeiten hier waren zum
Abendessen Brötchen mit Tomaten und zum Frühstück Obstsalat mit
Joghurt und Haferflocken und zum Mittagessen Nudeln mit Tomatensoße.
Also ganz normales Essen und wir haben noch viele andere Ideen, wie
wir hier kochen können. Nur müssen wir dabei immer auf die Kosten
achten, da uns im Monat nur ein gewisser Betrag zur Verfügung steht.
Daher sind Schoko-Kelloggs hier zum Luxus geworden, da sie hier recht
teuer sind und wir sie uns nur selten kaufen können. Auch Fleisch
gibt es immer nur am Wochenende oder wenn wir essen gehen. ;)
Über Monteagudo lässt sich sagen,
dass das Wetter hier deutlich wärmer ist als in Scure! Wir haben
hier zur Zeit ja noch „Winter“ aber es sind hier trotzdem meist
um die 20 – 30 Grad und die Sonne scheint immer richtig stark. Im
Sommer wird es hier dann schon mal an die 40 Grad heiß! Daher ist es
immer mega anstrengend aus dem Haus zu gehen und in die Stadt zu
laufen, denn nach 10 Minuten gehen ist man schon echt fertig von der
Hitze, aber wir werden uns noch dran gewöhnen. Monteagudo ist für
bolivianische Verhältnisse echt schon eine Kleinstadt. Man kann hier
fast alles kaufen und es gibt mehrere Märkte, viele Läden und
Sportplätze. Durch Monteagudo fließt ein Fluss und es gibt eine
große asphaltierte Hauptstraße, die einmal ganz durch die Stadt
führt. Einige Nebenstraßen sind auch asphaltiert, aber die meisten
kleineren Straßen sind nur aus Sand und Schotter. Die Plaza von
Monteagudo ist schön, so wie die Stadt im ganzen auch. Man findet
sich hier schnell zurecht und die Leute hier sind alle super nett und
offen, sodass man sich hier schnell wohlfühlt.
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Die Plaza von Monteagudo |
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Der Fluss, der durch Monteagudo führt |
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Die Hauptstraße in Monteagudo |
Ab Montag, dem 1.9., ging für uns dann
hier die Arbeit los! Meine Arbeitsstellen sind zwei Sekundarschulen
mit Schülern im Alter von circa 12 bis 18 Jahren. Morgens arbeite
ich in der „Unidad Educativa Republica de Venezuela“. Sie beginnt
um 7:30 Uhr und endet um 12 Uhr. Da sie eine halbe Stunde zu Fuß von
unserer Wohnung weg ist, muss ich morgens immer schon um 7 Uhr
loslaufen, doch nachmittags nehme ich die Micro, um schnell zum
Mittagessen wieder zu Hause zu sein. Meine Mittagspause ist dann
leider nur sehr kurz und es wird schnell was gekocht (meinst Reis /
Nudeln / Kartoffeln mit einer Gemüsepfanne) und ein wenig Pause
gemacht. Um 13:50 Uhr beginnt dann schon meine Schule am Nachmittag.
Es ist das „Max Fernández Rojas Colegio“. Der Unterricht hier geht bis
um 18 Uhr und ich muss zum Glück nur 10 Minuten bis zu dieser Schule
laufen.
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La escuela Venezuela |
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Der Innenhof der escuela Venezuela |
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El colegio Max Fernández Rojas |
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Der Innenhof des Colegios |
In beiden Schulen arbeite ich als
helfende Assistenz im Englischunterricht. Das heißt, ich helfe den
Kindern beim Schreiben und Übersetzten von englischen Texten, ich
übe mit ihnen die richtige Aussprache, ich kontrolliere Teste oder
führe Aufsicht bei Arbeiten. Generell ist also meine Aufgabe der
Lehrerin im Unterricht zur Seite zu stehen und als zweiter
Ansprechpartner bei Fragen für die Kinder da zu sein.
Die Arbeit in der Schule macht mir Spaß
und ich mag meine Schüler sehr. Doch in den ersten Tagen ist alles
noch sehr anstrengend, weil es schwer für mich ist Englisch auf
Spanisch zu erklären, da ich ja selbst noch dabei bin Spanisch zu
lernen. Doch die Schüler helfen mir viel und sind geduldig, wenn ich
mal gerade nicht die richtigen Worte finde und sie erst in meinem
Wörterbuch nachschlagen muss.
Das „Max Fernández Colegio“ hat
diese Jahr sein 20. Jubiläum und das wurde hier groß gefeiert. Am
Wochenende gab es ein Fahrradrennen und es wurde Essen verkauft vor
der Schule. Dann gab es noch einen Umzug mit allen Schülern, Lehrern
und einer Blaskapelle durch die Stadt mit anschießender Feier, Ich
durfte sogar mit den Lehrern vor der Schule in der Parade mitlaufen!
Das fand ich echt cool! Auch am Montag in der Schule wurde weiter
gefeiert. Die erste Stunde war ein Gottesdienst in der großen Kirche
an der Plaza und danach wurden Tänze und Theater in der Schule
aufgeführt. Zum Schluss gab es für jeden Kurs eine große
Sahnetorte und alle Schüler haben auf dem Schulhof getanzt. Man
wurde total mitgerissen von der Feierlaune der Schüler. Am nächsten
WE werden sogar eine „Miss-“ und „Mister-Max-Fernández“
gewählt. Es ist echt schön dieses Fest mit meiner Schule zu erleben
und die Schüler mit so viel Einsatz und Freunde auch mal außerhalb
des Unterrichts zu erleben!
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Die Parade durch die Stadt |
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Der Gottesdienst in der Kirche |
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Die riesen Sahnetorte und eine Flasche Sekt zum Anstoßen auf das 20. Jubiläum |
Seit einer Woche gehen wir auch nun
abends in die Tanzschule hier im Ort. Dort wollen wir Chacarera (ein
traditionell bolivianischer Tanz) lernen. Der Tanz ähnelt bei den
Männern ein wenig an Stepptanz und bei den Frauen sind es meist
tänzelnde Bewegungen im Kreis und das Schwingen des Rockes. Es macht
Spaß den Tanz zu lernen und es ist so cool den Bolivianern dabei
zuzusehen! Ich bin gespannt, ob ich das auch irgendwann so
hinbekomme! :D
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Die traditionelle Kleidung der Männer beim Chacarera |
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Die Frauen tragen bunte Kleider mit weiten Röcken |
Tja und so vergehen die Wochen hier
eigentlich recht schnell, da wir immer viel beschäftigt sind. Und
wenn man gerade mal nichts zu tun hat oder gerade kein Unterricht
hat, geht man einkaufen, denn es wird immer irgendwie was neues zu
Essen benötigt!
Die Wochenenden sind immer
unterschiedlich, aber beginnen meist alle mit lange ausschlafen und
an einem Tag wird geputzt.
Zum Schluss hier noch ganz liebe Grüße
in die Heimat und Leute, es tut mir leid, dass ich mich nicht so oft
melden kann, aber ich hab hier nur sehr selten Internet und wenn dann
ist es nur begrenzt, aber ich versuche mich oft wie möglich zu
melden! Bis ganz bald! :)