Dienstag, 16. September 2014

Monteagudo!

Nach drei Wochen Aufenthalt in Scure sind wir, Manu, Maddy und ich, am 28.8. endlich in Monteagudo, unserem Einsatzort und Wohnort für das nächste Jahr, angekommen. Nach einer doch sehr angenehmen achtstündigen Busfahrt sind wir um 3 Uhr morgens vom Busterminal von unserer einen Mentorin Doctora Hilsen abgeholt worden und zu unserer Wohnung gebracht worden. Nach ein paar kleinen Schlüsselproblemen konnten wie uns dann auch endlich in ein richtiges Bett schmeißen und noch ein paar Stunden schlafen. Mittags hat uns Hilsen dann erneut abgeholt und ist mit uns erst essen und dann einkaufen gegangen. Wir haben uns echt von vorne bis hinten mit allem eingedeckt, was man so in einer Wohnung mit drei Leuten fürs Erste braucht, doch es fehlen immer noch dies und das, wie zum Beispiel ein Spiegel.

Die Wohnung ist echt schön und wir haben viel Platz. Vor allem die Küche ist groß, und daher sehr gut als Aufenthaltsraum für alle geeignet. Wir haben einen Herd, einen Backofen, einen Kühlschrank und eine Spüle mit großer Anrichte und viel Stauraum! Also alles, was man zum selbst versorgen braucht. Die Betten sind auch groß und echt gemütlich. Manu bastelt uns hier gerne etwas aus Holz, wenn Kleinigkeiten fehlen, wie unseren neuen Griff aus Holz für den Topfdeckel. Genial und echter Luxus ist, dass wir eine gute und warme Dusche haben! Generell ist unser Haus sehr modern, da wir erst die dritte Gruppe von Freiwilligen sind, die hier wohnen und jeder Jahrgang erweitert das Inventar der Wohnung um ein paar Dinge.

Unsere Küche
Maddys und mein Zimmer

Unser Haus vom Innenhof aus gesehen
 
Unsere ersten Mahlzeiten hier waren zum Abendessen Brötchen mit Tomaten und zum Frühstück Obstsalat mit Joghurt und Haferflocken und zum Mittagessen Nudeln mit Tomatensoße. Also ganz normales Essen und wir haben noch viele andere Ideen, wie wir hier kochen können. Nur müssen wir dabei immer auf die Kosten achten, da uns im Monat nur ein gewisser Betrag zur Verfügung steht. Daher sind Schoko-Kelloggs hier zum Luxus geworden, da sie hier recht teuer sind und wir sie uns nur selten kaufen können. Auch Fleisch gibt es immer nur am Wochenende oder wenn wir essen gehen. ;)

Über Monteagudo lässt sich sagen, dass das Wetter hier deutlich wärmer ist als in Scure! Wir haben hier zur Zeit ja noch „Winter“ aber es sind hier trotzdem meist um die 20 – 30 Grad und die Sonne scheint immer richtig stark. Im Sommer wird es hier dann schon mal an die 40 Grad heiß! Daher ist es immer mega anstrengend aus dem Haus zu gehen und in die Stadt zu laufen, denn nach 10 Minuten gehen ist man schon echt fertig von der Hitze, aber wir werden uns noch dran gewöhnen. Monteagudo ist für bolivianische Verhältnisse echt schon eine Kleinstadt. Man kann hier fast alles kaufen und es gibt mehrere Märkte, viele Läden und Sportplätze. Durch Monteagudo fließt ein Fluss und es gibt eine große asphaltierte Hauptstraße, die einmal ganz durch die Stadt führt. Einige Nebenstraßen sind auch asphaltiert, aber die meisten kleineren Straßen sind nur aus Sand und Schotter. Die Plaza von Monteagudo ist schön, so wie die Stadt im ganzen auch. Man findet sich hier schnell zurecht und die Leute hier sind alle super nett und offen, sodass man sich hier schnell wohlfühlt.

Die Plaza von Monteagudo

Der Fluss, der durch Monteagudo führt

Die Hauptstraße in Monteagudo

Ab Montag, dem 1.9., ging für uns dann hier die Arbeit los! Meine Arbeitsstellen sind zwei Sekundarschulen mit Schülern im Alter von circa 12 bis 18 Jahren. Morgens arbeite ich in der „Unidad Educativa Republica de Venezuela“. Sie beginnt um 7:30 Uhr und endet um 12 Uhr. Da sie eine halbe Stunde zu Fuß von unserer Wohnung weg ist, muss ich morgens immer schon um 7 Uhr loslaufen, doch nachmittags nehme ich die Micro, um schnell zum Mittagessen wieder zu Hause zu sein. Meine Mittagspause ist dann leider nur sehr kurz und es wird schnell was gekocht (meinst Reis / Nudeln / Kartoffeln mit einer Gemüsepfanne) und ein wenig Pause gemacht. Um 13:50 Uhr beginnt dann schon meine Schule am Nachmittag. Es ist das „Max Fernández Rojas Colegio“. Der Unterricht hier geht bis um 18 Uhr und ich muss zum Glück nur 10 Minuten bis zu dieser Schule laufen.


La escuela Venezuela

Der Innenhof der escuela Venezuela

El colegio Max Fernández Rojas

Der Innenhof des Colegios

In beiden Schulen arbeite ich als helfende Assistenz im Englischunterricht. Das heißt, ich helfe den Kindern beim Schreiben und Übersetzten von englischen Texten, ich übe mit ihnen die richtige Aussprache, ich kontrolliere Teste oder führe Aufsicht bei Arbeiten. Generell ist also meine Aufgabe der Lehrerin im Unterricht zur Seite zu stehen und als zweiter Ansprechpartner bei Fragen für die Kinder da zu sein.
Die Arbeit in der Schule macht mir Spaß und ich mag meine Schüler sehr. Doch in den ersten Tagen ist alles noch sehr anstrengend, weil es schwer für mich ist Englisch auf Spanisch zu erklären, da ich ja selbst noch dabei bin Spanisch zu lernen. Doch die Schüler helfen mir viel und sind geduldig, wenn ich mal gerade nicht die richtigen Worte finde und sie erst in meinem Wörterbuch nachschlagen muss.
Das „Max Fernández Colegio“ hat diese Jahr sein 20. Jubiläum und das wurde hier groß gefeiert. Am Wochenende gab es ein Fahrradrennen und es wurde Essen verkauft vor der Schule. Dann gab es noch einen Umzug mit allen Schülern, Lehrern und einer Blaskapelle durch die Stadt mit anschießender Feier, Ich durfte sogar mit den Lehrern vor der Schule in der Parade mitlaufen! Das fand ich echt cool! Auch am Montag in der Schule wurde weiter gefeiert. Die erste Stunde war ein Gottesdienst in der großen Kirche an der Plaza und danach wurden Tänze und Theater in der Schule aufgeführt. Zum Schluss gab es für jeden Kurs eine große Sahnetorte und alle Schüler haben auf dem Schulhof getanzt. Man wurde total mitgerissen von der Feierlaune der Schüler. Am nächsten WE werden sogar eine „Miss-“ und „Mister-Max-Fernández“ gewählt. Es ist echt schön dieses Fest mit meiner Schule zu erleben und die Schüler mit so viel Einsatz und Freunde auch mal außerhalb des Unterrichts zu erleben!


Die Parade durch die Stadt

Der Gottesdienst in der Kirche

Die riesen Sahnetorte und eine Flasche Sekt zum Anstoßen auf das 20. Jubiläum


Seit einer Woche gehen wir auch nun abends in die Tanzschule hier im Ort. Dort wollen wir Chacarera (ein traditionell bolivianischer Tanz) lernen. Der Tanz ähnelt bei den Männern ein wenig an Stepptanz und bei den Frauen sind es meist tänzelnde Bewegungen im Kreis und das Schwingen des Rockes. Es macht Spaß den Tanz zu lernen und es ist so cool den Bolivianern dabei zuzusehen! Ich bin gespannt, ob ich das auch irgendwann so hinbekomme! :D


Die traditionelle Kleidung der Männer beim Chacarera

Die Frauen tragen bunte Kleider mit weiten Röcken


Tja und so vergehen die Wochen hier eigentlich recht schnell, da wir immer viel beschäftigt sind. Und wenn man gerade mal nichts zu tun hat oder gerade kein Unterricht hat, geht man einkaufen, denn es wird immer irgendwie was neues zu Essen benötigt!
Die Wochenenden sind immer unterschiedlich, aber beginnen meist alle mit lange ausschlafen und an einem Tag wird geputzt.

Zum Schluss hier noch ganz liebe Grüße in die Heimat und Leute, es tut mir leid, dass ich mich nicht so oft melden kann, aber ich hab hier nur sehr selten Internet und wenn dann ist es nur begrenzt, aber ich versuche mich oft wie möglich zu melden! Bis ganz bald! :)