Sonntag, 19. Oktober 2014

Mein Alltag

Sooo, nun ist es schon eine Weile her, dass ich meinen Blog hier aktualisiert habe. Das liegt nur daran, dass in meinem Leben hier in Monteagudo der Alltag eingekehrt ist. Die Wochen verstreichen so schnell, da die Arbeit viel Zeit in Anspruch nimmt und wir immer was zu tun haben.

Mein Alltag sieht in der Woche dann folgendermaßen aus:
Ich stehe meist um 6 Uhr auf, frühstücke und packe meine Sachen. Dann laufe ich eine halbe Stunde einmal durch den Ort zu meiner ersten Schule, der „escuela Venezuela“. Dort gehe ich gemeinsam mit der Englischlehrerin in den Unterricht. Ich übe mit den Schülern die richtige Aussprache der englischen Wörter, helfe beim Erledigen der Aufgaben, kontrolliere Teste und Hefte und bin generell die helfende Hand der Lehrerinnen. Wenn ich dann manchmal früher frei habe, fahre ich mit der Mikro zurück in die Stadt und gehe auf dem Markt einkaufen. Supermärkte gibt es hier nicht. Frische Sachen wie Gemüse, Obst und Fleisch kauft man auf dem Markt. Alles andere bekommt man an den vielen kleinen „tiendas“ (Läden) in den Straßen. Um 12 Uhr wird bei uns in der WG dann immer gekocht, weil dann alle Mittagspause haben. Doch um 13:40 Uhr laufe ich schon wieder los, denn 13:50 Uhr beginnt der Unterricht an meiner zweiten Schule, dem „Max Fernández Rojas Colegio“. Dort begleite ich abwechselnd die zwei Englischlehrerinnen der Schule. Um 18 Uhr ist nachmittags der Unterricht zu Ende und ich laufe wieder nach Hause und wir essen alle zusammen Abendbrot.

Wichtig zum Schulalltag hier in Bolivien ist noch zu sagen, dass jeden Montag die neue Schulwoche mit einer „hora cultural“ eingeleitet wird. Es beginnt mit dem Vater Unser, der Präsentation der bolivianischen Flagge und dem Singen der Nationalhymne. Dann wird oft etwas vorgeführt, wie ein Tanz oder ein Theaterstück. Außerdem werden alle Neuigkeiten für die kommende Woche verkündet und der Direktor oder einer der Lehrer hält eine Ansprache. Montags muss daher auch immer die Schuluniform getragen werden. An den anderen Tagen werden entweder das Schul-T-Shirt oder ganz normale Klamotten getragen.

Hier ein paar Fotos aus meinem Schulalltag:


"hora cultural" montags nachmittags am "Max Fernández colegio" - die weißen Hemden und Kittel sind die Schuluniformen hier

ein typischer Klassenraum des "Max Fernández colegio"

Ich, mit einer meiner Klassen und dem Schuldirektor - wir tragen alle das Schul-T-Shirt des "Max Fernández colegio"

Feier zum "dia del estudiante" (Jahrestag des Schülers) an der "escuela Venezuela"

Was sich in den letzten Wochen allerdings sehr verändert hat, ist das Wetter. Es ist Frühling geworden und das sieht man nicht nur an dem vielen Grün hier. Die letzte Woche hatten wir meist immer zwischen 35 und 40 Grad. Die Sonne ist schon morgens um 7 Uhr, wenn ich zur Schule laufe, so stark, dass ich auf der schattigen Seite der Straße laufe! Doch dadurch, dass es immer wärmer wird, regnet es auch öfter und dann meist aus Eimern und mit einem Gewitter zusammen. Das führt dann dazu, dass die ganzen Straßen überschwemmt sind und der Sand von den Nebenstraßen auf die Hauptstraße geschwemmt wird und alles voller Schlamm ist. Sobald dann aber wieder die Sonne scheint, ist das Wasser im Nu wieder verschwunden und es wird wieder heiß.


die überschwemmte, schlammige Hauptstraße nach einem heftigen Gewitter

Es gibt oft sehr schöne Sonnenuntergänge hinter den Bergketten am Horizont zu beobachten.


So, das war es vorerst auch schon wieder von mir :) Liebe Grüße von der anderen Seite der Welt! :D

Zuletzt noch ein paar Fotos von Monteagudo und anderen Dingen, die hier in den letzten Wochen passiert sind:

Die große Kirche von Monteagudo an der Plaza

Eine Statue des Gründers von Monteagudo auf der Plaza

Dieses Hostel an der Plaza lässt mich immer wieder schmunzeln :D

Manu und Felix im Chacarera-Out-Fit vor dem "chanco a la cruz" (Schwein am Kreuz) - Das Schwein wird am Vortag geschlachtet, dann morgens ans offene Feuer gestellt, wo es bis zu 8 Stunden brät und abends dann gegessen wird - Sehr sehr lecker! Ehrlich!
Es fanden auch schon einige lustige Abende in unserer WG statt ;)

Wir haben Volkans 19. und Maras 18. Geburtstag in Sucre gefeiert.