Sonntag, 14. Dezember 2014

Reisebericht Teil 1

Da ja nun ab dem 28.11. hier die Sommerferien angefangen sind, haben Maddy und ich wie angekündigt unsere Sachen gepackt und sind losgezogen, um unseren ersten Teil der Reise durch Bolivien zu starten!

Während unserer Reise haben wir Höhenmeter von 4067 bis runter auf 437 über dem Meeresspiegel durchreist und das kann man auf den folgenden Bildern sehr gut erkennen, wenn ihr die Umgebung beachtet! Um so weiter man ins Tiefland kommt, nimmt die Vegetation und die Tiere zu und die hohen Berge werden weniger. Es ist echt krass, was für Landschaften man hier in zwei Wochen durchreisen kann!

Potosí

Zuerst sind wir von Sucre aus mit der Flota 3 Stunden nach Potosí gefahren. Es ist eine der höchstgelegenen Städte der Welt mit 4067 Metern über dem Meeresspiegel. Sie wird meist die „Minenstadt“ genannt, da sich dort die ganzen Silber-Minen befinden.

Doch da wir im Januar erst die Tour in die Silber-Minen machen werden, sind Maddy und ich mit einer Mikro raus aus Potosí zur Laguna Tarapaya gefahren. Es ist ein Warmwasser-Vulkan-Lagune. Sie liegt ganz unscheinbar und abgelegen zwischen den Bergen und bietet eine hammer Aussicht, während man in dem 30 Grad und 22 Meter tiefem See schwimmt. Ein unglaublich entspannender Ort, da es komplett still ist, weil es dort nur ein alter Mann wohnt und es keine Vögel gibt und man nur das plätschern von Wasser hört.
Leider mussten wir nach ein paar Stunden abrupt unsere Sachen zusammen packen und uns zügig auf den Rückweg machen, da es anfing zu gewittern und man sich dann besser nicht allein oben in den Bergen in der Nähe von Wasser aufhalten sollte.
Am nächsten Tag haben wir es dann weiter entspannt angehen lassen und sind ins Kino gegangen und haben uns auf spanisch den neuen Teil von „Tribute von Panem“ angeguckt.


Die Laguna Tarapaya

Schwimmen im 30 Grad warmen Wasser mit Aussicht auf die Berglandschaft
Auf dem Weg zur Laguna Tarapaya


Straßen von Potosí mit dem Berg "Cerro Rico"

Der Berg "Cerro Rico", in dem das ganze Silber abgebaut wird.


Die Plaza von Potosí
"Los juegos del hambre - Sinsajo"


Tarija

Daraufhin sind wir dann mit der Flota weiter nach Tarija, welches im Süden von Bolivien 1873 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Hier ist schon ein ganz andere Landschaft vorzufinden. Palmen, verschiedenste Vögel und Insekten, weniger Berge und höhere Temperaturen, alles was man in Potosí zuvor nicht hatte.

Tarija ist die Wein- und Singani-Hochburg von Bolivien, weshalb wir natürlich als erstes eine Wein- und Singani-Tour gemacht haben. Singani ist nebenbei übrigens ein klarer Schnaps, der aus Wein destilliert wird. Hier trinkt man es meist als "Shufley" - ein Cocktail  aus Singani, ein Art Bitter Lemon und Limetten.
Bei der Tour sind wir zum bekanntesten Sigani-Werk „Casa Real“ und zu dem Weingut„Campos de Solana“ gefahren und wurden in die Herstellung und den Geschmack der Getränke eingeweiht! :D
Nachmittags sind wir dann noch zu einem Stausee "San Jacinto", einem Wasserfall "Coimata" und dem kleinen Außendorf "San Lorenzo" von Tarija gefahren.

Als wir dann abends von unserer Tour in unser Hostel zurück kamen, wurde uns gesagt, dass an dem Abend das zweijährige Jubiläum des Hostels gefeiert wird und alle Gäste eingeladen sind mit zu feiern. Also haben wir dann noch in einer sehr geselligen, internationalen Runde gegrillt und noch den einen ein oder anderen Wein, Bier und anderes getrunken, sodass es ein sehr gelungener und lustiger Abend war. ;)

Vor unserer Weiterreise sind wir dann noch auf den Aussichtsturm „Mirador de los sueños“ (Aussichtspunkt der Träume) in Form eines silbernen Weinglases gegangen,. Von dort hatte man ein sehr gute Aussicht über ganz Tarija.













Am Stausee "San Jacinto"

goldenes Gebäude im Zentrum von Tarija

Plaza von Tarija

Der Aussichtsturm "Mirador de los sueños"

Aussicht über Tarija

Besitzer, Freunde, Bekannte und Gäste bei der Jubiläumsfeier des Hostels


Santa Cruz

Von Tarija sind wir dann nach Santa Cruz geflogen. Das geht hier deutlich schneller, da man mit dem Flugzeug nur ein dreiviertel Stunde braucht und mit der Flota 8 Stunden. Doch fliegen ist dagegen natürlich auch viel teurer.
Santa Cruz liegt im östlichen Tiefland mit nur 437 Metern über dem Meeresspiegel und daher entsprechend tropisch warm. Es ist eine der größten und internationalen Städte Boliviens. Das sieht man zum Beispiel daran, dass es hier eins der wenigen Burger King, Subway und ein Hard Rock Café gibt. In kaum einer anderen Stadt findet man solche internationalen Geschäfte.

In Santa Cruz hat uns dann auch das erste mal die Vorweihnachtszeit eingeholt. Die ganze Plaza in der Innenstadt war mit blinkenden, bunten Lichterketten geschmückt und es war ein Krippe aufgebaut, vor der an einem Abend ein Chor mit einem kleinen Orchester Weihnachtslieder vorgetragen hat. Außerdem war jeden Abend ein Weihnachtsmann auf der Plaza unterwegs, mit dem man Fotos machen konnte.

Nach einem Tag zum entspannen haben wir uns dann auf den Weg zu den „Lomas de Arena“ gemacht. Das ist ein Art Sandwüste außerhalb von Santa Cruz mit bis zu 50 Meter hohen Sanddünen und Lagunen. Diese Dünen sind in einem geschützten Naturpark eingeschlossen. Vom Zentrum der Stadt mussten wir erst mit einem Taxi raus fahren und dann hieß es am Eingang des Parks, dass wir nun 7 Kilometer laufen müssten, doch wir hatten Glück und ein Typ vom Parkgelände hat uns in seinem Auto ein Stück in den Park hinein gefahren und auch wieder abgeholt, sodass wir jeweils nur noch ca. 3,5 Kilometer bis zu den Dünen hin und zurück laufen mussten. Trotzdem war die Wanderung durch die Sonne und den weichen, sandigen Boden echt anstrengend! Doch es hat sich gelohnt, denn es ist echt beeindruckend, wenn plötzlich vor einem am Horizont die hohen Sandberge auftauchen und die Landschaft von Grassteppe zur Sandwüste wechselt! 








"Las Lomas de Arena"
 

Hard Rock Café Santa Cruz




Die abends bunt beleuchtete Plaza von Santa Cruz

Santa Cruz, oben aus dem Aussichtsturm der Kirche heraus
die Kirche direkt an der Plaza


Samaipata

In den Tagen danach sind wir dann in die kleine, ruhige, aber doch sehr moderne Stadt Samaipata, 3 Stunden von Santa Cruz entfernt, gefahren.

Dort haben wir zuerst „El Fuerte de Samaipata“ (Der Starke von Samaipata) besichtigt. Das ist ein präinkanische Felsruine, die schon vor der Inkazeit ein Tempel des Schlagen- und Jaguarkultes war und danach von den Inka übernommen und ausgebaut wurde. Es ist UNESCO-Kulturerbe und ein „Nationales Denkmal“ Boliviens. Da dieses Gelände ziemlich weit oben auf einem der Berge liegt, hatte man von dort auch ein sehr gute Aussicht auf die umliegende Berglandschaft. Auf den Bilder ist es leider mal wieder nicht so atemberaubend wie es in Wirklichkeit ist!

Am nächsten Tag haben Maddy und ich uns dann noch einen kleinen persönlichen Wunsch erfüllt, den wir auf unserer Reise gerne machen wollten und das war ein Reittour! Adrian, dem eigentlich die Pizzeria in Samaipata gehört, besitzt 9 Pferde und bietet auf Anfrage Touren durch die Berge um Samaipata herum an. Wir waren wirklich bis ganz oben auf den Bergen, von wo die Aussicht mal wieder der hammer war! Die Tour dauerte allerdings 6 Stunden und es ging die ganze Zeit bergauf oder bergab, dass uns beiden danach und auch noch die Tage darauf noch ordentlich der Hintern und die Beine weh taten! Aber es hat sich gelohnt! :)


Plaza von Samaipata


"El Fuerte de Samaipata"







Nach unserem Aufenthalt in Samaipata sind wir dann zurück nach Santa Cruz und von dort am nächsten Tag direkt wieder zurück nach Sucre, wo wir unseren ersten Teil der Reise durch Bolivien abgeschlossen haben. Im Januar geht es dann weiter in den Westen und Norden.
Bis dahin steht jetzt erst mal bald Weihnachten und Neu Jahr vor der Tür und ein wenig Entspannung!