Samstag, 4. April 2015

Eine Taufe, ein Kindergeburtstag und Schulfeste

Zack, und nun ist auch schon der März wieder vorbei! Und einiges ist wieder passiert im vergangenen Monat.

Es fing mit dem ersten großen Fest am 14.03. an. Wir haben den 5. Geburtstag und am selben Tag auch die Taufe von meiner Gastschwester Cielo gefeiert.
Schon die ganze Woche zuvor wurde viel vorbereitet, geschmückt, gebacken und Einladungen verteilt.
Dann am Samstagmorgen waren Cielos Freundinnen zum Kindergeburtstag eingeladen. Das war echt witzig und süß anzusehen, da am Anfang alle total schüchtern auf den Stühlen gesessen haben, aber am Schluss dann doch getanzt und gesungen haben. Außerdem gab es natürlich Geburtstagskuchen und es wurde ein Ständchen gesungen. Was hier auch Tradition ist, ist eine Piñatas an der Decke aufzuhängen, diese über den Köpfen der Kinder aufzureißen und alle Kinder sich auf die Süßigkeiten stürzen, die auf sie herunter fallen. Am Ende hat dann jedes Kind ein „Kanaster“ (ein „Nach-Hause-Tütchen“) mit Süßem und Überraschungen bekommen, die sie mit nach Hause nehmen durften.

Plätzchen backen für den Kindergeburtstag

Limbo!

Tanzen! :D

Kurz bevor die Piñata kaputt gerissen wurde...

Das stolze Geburtstagskind mit ihren Geburtstagstorten.



Als dann der Kindergeburtstag vorbei war, hieß es direkt umziehen und schick machen für die Taufe, denn diese fand direkt anschließend am Nachmittag statt. Da wir allerdings zur Kirche in Copacabana mussten, mussten wir erst noch eine Stunde mit dem Boot ans Festland fahren.
Um 16 Uhr fand dort in der großen Kirche die Taufe statt. Es war eine extra Zeremonie im kleinen Rahmen für die drei Kinder, die an diesem Termin getauft wurden. Der Taufpate von Cielo ist übrigens ein ehemaliger deutscher Freiwilliger, der damals auf der Isla war, als Cielo geboren wurde.
Als wir danach aus der Kirche kamen, wurden erst mal alle Angehörigen mit weißem Konfetti dekoriert und beglückwünscht. Danach konnte man ganz genau ausmachen, wer zu der Taufgesellschaft gehörte, da wir alle überall weißes Konfetti hatten.
Später als wir mit dem Boot wieder zurück zur Isla gefahren waren, gab es erst Abendessen und danach haben wir noch lange weiter gefeiert.
Es war eine tolle Erfahrung und ein echt gelungener Abend! Vor allem als Cielo um ca.1 Uhr nachts noch mal in ihrem Schlafanzug auf der Party aufgekreuzt ist und bis um 3 Uhr weiter mit uns gefeiert hat, weil sie nicht mehr schlafen wollte! Dieses Kind! :D


Ich und Cielo, kurz vor der Abfahrt nach Copacabana

In der Kirche in Copacabana

Die Taufe

Cielo mit ihrer Taufkerze und ihrem Patenonkel

Der weiße Konfettiregen draußen vor der Kirche.

Gruppenfoto nach der Taufe

Abends wurde noch viel gefeiert!

Am 19.03. fand dann ein Fest in der Schule statt, denn es war der „Día del padre boliviano“ (Vatertag). Die Schüler haben Gedichte, Tänze oder Lieder für ihre Väter vorgetragen. Danach wurde, typisch bolivianisch, noch zusammen Mittag gegessen.


Alle Schüler haben sich vor der Tribüne versammelt

Die Nationalhymne wurde gesungen und die Fahnen gehisst.

Eiin Schüler, der ein Gedicht vorträgt.

Der Direktor hat auch eine Ansprache gehalten.

Es wurden auch Tänze vorgeführt.


Den Montag darauf, am 23.03., war der 35. Jahrestag der Schule in Challa. Zur Feier dieses Anlasses gab es ein großes Fest. Es wurden die Vorgesetzten der Gemeinde und die Eltern eingeladen. Morgens haben wieder die Schüler Tänze, Gedichte, Lieder oder Sketche vorgetragen. Zum Mittag sind wir dann eingeladen worden mit den Lehrern und den Vorgesetzten zu essen. Danach hat eine Tanzgruppe verschiedene Tänze vorgeführt und verschiedene Musikkapellen haben gespielt.

Die Vorgesetzten der Gemeinde


Die ganz Kleinen haben einen Ententanz aufgeführt.






Die Schüler haben viele verschiedene traditionelle Tänze aufgeführt.



Musikkapelle am Nachmittag

Die Tanzgruppe am Nachmittag

Ein festlicher Umzug

Eine weitere Musikgruppe


Des Weiteren teilen wir hier momentan unser Haus mit drei deutschen Zahnärztinnen. Sie sind für drei Wochen hier auf der Isla und behandeln kostenfrei jeden der Einwohner. Sie haben ein eigenes Behandlungszimmer, das recht gut ausgestattet ist, sodass alle Grundbehandlungen problemlos durchgeführt werden können.
Durch die Organisation „dentists and friends“ kommen alle sechs Monate Zahnärzte auf die Isla. Das ist ein sehr wichtiges Projekt, da es hier keinerlei Ärzte gibt und die Menschen noch nicht das Bewusstsein dafür haben, dass regelmäßiges Zähneputzen sehr wichtig ist. Dadurch hat die Mehrheit der Leute recht schlechte Zähne - sogar schon dreijährige Kinder - und immer wieder haben die Ärzte viel zu tun. Damit sich dies auf Dauer ändern kann, machen die Zahnärzte auch Präventionsarbeit. Sie gehen in die Schulen, putzen mit den Kindern Zähne und fluoridieren jedes Kind danach.

Das Behandlungszimmer

Abgesehen von den Festen und allem anderen ist hier alles weiter ganz alltäglich verlaufen. Momentan sind wir mitten in der Erntezeit und sind daher oft mit Nelson irgendwo in den Bergen auf den Feldern und helfen z.B. beim Kartoffeln ernten. Da wir immer was zu tun haben, vergeht die Zeit momentan recht schnell.